Agile Verwaltung – Weg mit den Bremsklötzen
Effektivität steigern – innovativer werden – Nachwuchs sichern
Agilität im öffentlichen Dienst – Fortschritt liegt in der Luft

Bestehendes wertschätzen – Neues wagen
Agilität und öffentliche Hand scheinen auf den ersten Blick ein Widerspruch zu sein. Zu sehr prägt das Bild einer an Normen und rigiden Vorschriften agierenden öffentlichen Verwaltung. Doch kann man daraus den berechtigten Schluss ziehen, agile Organisationsstrukturen lassen sich in öffentlichen Einrichtungen überhaupt nicht verwirklichen?
Der Duden übersetzt „Agilität“ mit „von großer Beweglichkeit zeugend; regsam und wendig“. Natürlich wird aus dem schwerfälligen Dampfer Public Sector nicht von heute auf morgen ein agiles Schnellboot. Zuerst einmal geht es um eine Einstellungsveränderung in der Verwaltung.
Die Verwaltung der Zukunft ist mehr als nur digital
… der Mitarbeiter scheiden in zehn Jahren aus der öffentlichen Verwaltung aus (1,2 Mio).
… der Mitarbeiter scheiden in zwanzig Jahren aus der öffentlichen Verwaltung aus (2,4 Mio).
Fachkräftemangel – Wertewandel – Anspruchshaltung
Die öffentliche Hand steht vor neuen Herausforderungen, wenn sie das Fachkräftedilemma angehen möchte. Jeder vierte Beschäftigte geht in den nächsten zehn Jahre in Ruhestand. Die Nachwuchssorgen im öffentlichen Dienst wachsen.
Die Generation Z stellt an den zukünftigen Arbeitgeber veränderte Anforderungen. Die Verwaltungsspitze muss umdenken, möchte sie junge Verwaltungskräfte finden. Die geänderte Werteorientierung der jungen Menschen hin zu Selbstbestimmung und Selbstorganisation setzt die Personalverantwortlichen unter Druck. Der Wunsch nach mehr Verantwortung und selbstgesteuerter Teamarbeit führt zum Hinterfragen der aktuellen Verwaltungskultur.
Dabei rückt die agile Führung in den Fokus. Kernpunkte des agilen Führungsgrundsatzes sind die konsequente Einbindung der Mitarbeiter, selbstgesteuerte Teamarbeit, sinnstiftende Vertrauenskultur, Führung auf Augenhöhe und mobiles Arbeiten.
Doch lässt sich ein derartig neuer Führungsgedanke im öffentlichen Dienst verwirklichen? Der erste Schritt zur Reform der Verwaltungsarbeit beginnt mit dem Hinterfragen herkömmlicher Strukturen und Hierarchien. Welche Hierarchiestufen sind zwingend durch den Gesetzgeber vorgegeben? Wo ist noch disziplinarische Führung sinnvoll? Welcher Freiraum lässt sich im Rahmen der existierenden Vorschriften gewähren? Wie können Informationswege und Wissensaustausch flexibilisiert werden?
Sei dem Wandel stets voraus!
(Navigieren in Zeiten des Umbruchs. Frankfurt/Main 2015. S. 49)